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Geschichten vom Kübelkind (1971) | Kneipenkinotour
Freitag, 29 März, 2019 I 20:00
€5 – €10Seit November ist das frisch digital-restaurierte anarchische Filmexperiment von Ula Stöckl und Edgar Reitz als „Kneipenkino“ auf Tour.
Das Kübelkind ist eine Kunstfigur. Dargestellt von der französischen Schauspielerin Kristine De Loup, stets in rotem Kleid, roten Strümpfen und roten Schuhen, erwächst sie aus einer Plazenta, in einer Krankenhausmülltonne entsorgt. So in die Welt geworfen wird sie zur unfreiwilligen Kämpferin gegen gesellschaftliche Normen und Anforderungen: sie fragt und lernt zuviel. Quer durch alle Zeiten und Kino-Genres überschreitet sie die gesetzten Grenzen.
So spontan wie Stöckl und Reitz die Szenarien entwarfen gestaltet sich auch die Vorführung: Das Publikum wählt Episoden aus der Kübelkind-Speisekarte und bestimmt so den Lauf der Geschichten. Durch die immer neue Zusammensetzung entsteht jedes Mal ein neues Filmereignis.
Moderation: Judith Behre und Cornelia Pirsig
Verleih: Arsenal Distribution, institut für film und videokunst e.V.
mögliche Gesamtlänge: 220 Min.
Foto: Edgar Reitz Stiftung
// Edgar Reitz ist den meisten bekannt über seine Filmreihe HEIMAT, die als Langzeitprojekt über den Hunsrück 1980 mit einem Dokumentarfilm über die Hunsrückdörfer begann, als Trilogie 1984, 1992 und 2004 erfolgreich im deutschen Fernsehen lief und mit Film- und Kritikpreisen ausgezeichnet wurde und mit dem Kinofilm “Die andere Heimat” über die Auswanderung aus dem Hunsrück nach Brasilien Mitte des 19. Jahrhunderts 2014 fortgesetzt wurde.
// Ula Stöckl ist Regisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin und macht seit Ende der 1960er Jahre Filme für Kino und TV, die vor allem Frauen und ihre Rolle in der deutschen Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen, u.a. “Neun Leben hat die Katze” (1968) und “Schlaf der Vernunft” (1984, Preis der deutschen Filmkritik). Im Februar 2018 wurde sie anlässlich ihres 80. Geburtstages mit einer Werkschau im Arsenal Kino in Berlin geehrt
Gemeinsam mit Edgar Reitz präsentierte Ula Stöckl auf der Berlinale 2018 die restaurierte Fassung von “Kübelkind”, ihrer gemeinsamen Guerilla-Filmserie, die sie 1970 direkt für den Vertrieb in Kneipenkinos produzierten, die aber dann verschüttging und jetzt bei uns im Kulturhaus Walle zu sehen sehen ist.
// Judith Behre und Cornelia Pirsig arbeiten in dem unabhängigen, ehrenamtlich organisierten Kinoprojekt B-Movie in Hamburg, das sich seit 1987 für ein selbstbestimmtes, vielschichtiges und unkonventionelles Kino- und Kulturprogramm engagiert und thematisch orientierte monatliche Filmreihen kuratiert. Für die Arsenal Distribution betreuen sie die Kneipenkinotour mit den “Geschichten vom Kübelkind”.
Kneipenkinotour | 20:00 | Eintritt 5 € bis 10 € nach Selbsteinschätzung